Materialien
Stative werden aus verschiedenen Materialien gebaut: Aluminium, Basalt, Carbon, Holz, Kunststoff und Magnesium. Jedes der genannten Materialien hat seine besonderen Eigenschaften und damit seine speziellen Vor- und Nachteile. Große Unterschiede gibt es beim Gewicht, der Tragfähigkeit, der Schwingungsdämpfung, Robustheit, Stabilität und natürlich beim Preis. Das Stativ Lexikon zeigt hier ein Überblick über die wichtigsten Materialien beim Stativbau und vergleicht die Vor- und Nachteile:
Aluminium | Basalt | Carbon | Holz | Kunststoff | Magnesium
Aluminium
Aluminium ist das am meisten verwendete Material bei Kamera-Stativen, denn es ist leicht (2,7 g/cm3), preiswert und robust. Aluminium schwingt zwar etwas stärker als Carbon, Basalt oder Holz, dafür ist es auch um einiges preiswerter. Ausserdem ist es pflegeleicht, kann auch mal einen Stoß ab und hält sehr lange. Allerdings kann es im Gegensatz zu anderen Materialien verbiegen. Metalstative haben ausserdem bei sehr niedrigen Aussentemperaturen den Nachteil, das man daran fest frieren kann, wenn man keine Handschuhe trägt.
Basalt
Basalt ist ebenso wie Carbon ein relativ teurer Verbundwerkstoff aus mehreren Schichten, der im Stativbau verwendet wird. Der für die Stativrohre eingesetzte Faserstoff besteht aus geschmolzenem und gepresstem Basaltgestein, der nicht nur eine hohe Wärme- und Formbeständigkeit besitzt, sondern gegenüber klassischem Aluminium für eine 45%ige Gewichtsreduzierung sorgt. Damit sind Basalt-Stative sehr leicht und besitzen gleichzeitig eine besonders hohe Tragkraft. Ausserdem sind sie weniger empfindlich als Carbon-Stative gegen Schläge an harten Kanten, bei denen erstere leichter beschädigt werden. Das Gewicht von Basalt (2,1 g/cm3) ist nur geringfügig höher als das von Carbon (1,8 g/cm3), aber deutlich geringer als von Aluminium (2,7 g/cm3). Basalt-Stative werden momentan nur von Gitzo angeboten.
Carbon
Carbon-Stative gelten als das Nonplusultra, wenn es um möglichst geringes Gewicht bei gleichzeitig großer Stabilität geht. Carbon ist eines der leichtesten Materialien (1,8 g/cm3) im Stativbau, allerdings ist es auch sehr teuer und empfindlich gegen Schläge an harten Kanten. Carbon ist sehr schwingungsarm, verbiegt nicht und hat eine hohe Tragkraft. Gitzo war der erste Hersteller, der Carbon für den Bau von Stativen verwendet hat, heute haben fast alle Stativhersteller Modelle aus Carbon im Programm.
Holz
Stative aus Holz vermitteln einen Eindruck aus vergangenen Zeiten, als der Fotograf zum fotografieren noch unter einem schwarzen Tuch verschwand. Dass Stative aus dem sehr leichten Eschenholz (0,7 g/cm3) trotzdem zeitgemäß sein können, zeigt als Einzige die Firma Berlebach, die ausschließlich Holzstative herstellt. Holz ist nicht nur sehr leicht, sondern auch sehr robust, schwingungsarm und hat eine sehr hohe Tragkraft. Da aber Holzstative vergleichsweise groß sind, wird der Gewichtsvorteil zum Teil wieder aufgegeben. Bei sehr niedrigen Temperaturen hat Holz jedoch den Vorteil, dass es angenehmer anzufassen ist, als z.B. Aluminium. Nicht zuletzt ist ein Holzstativ natürlich auch eine Stilfrage: wer mit einer alten Laufbodenkamera oder Plattenkamera aus Holz fotografiert, sieht ein modernes Carbon-Stativ darunter vielleicht als Stilbruch an.
Kunststoff
Viele Billig-Stative sind teilweise oder vollständig aus Plastik. Dadurch sind sie zwar recht leicht, ihre Tragfähigkeit und Stabilität ist aber geringer als bei den anderen Materialien. Vorteilhaft ist dagegen der Preis von Stativen, die im Wesentlichen aus Kunststoff bestehen. Insbesondere beim Stativkopf leidet die Stabilität bei der Verwendung von Kunststoff, aber auch die Klemmen, die die Beine fixieren sollen, halten oft nicht ausreichend fest. Kunststoff ist ein großartiges Material, aber man sollte einfach andere Sachen daraus fertigen, als Stative …
Magnesium
Magnesium wird als Legierung mit Aluminium häufig für die Fertigung von Stativen und Stativköpfen verwendet. Es ist sehr haltbar und mit 1,7 g/cm3 deutlich leichter als Aluminium, so dass auch hier eine große Tragkraft mit sehr geringem Eigengewicht gepaart ist.
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